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Die Geschichte der Sonne im Aischfeld

Laut Grundbucheintragung aus dem Jahre 1879 wurde die Wirtschaft zur „Sonne“ samt
Steinbruch, Feld und Wald von der Mutter des Christian Kübler an Wilhelm Schatz und
Ehefrau Barbara, geb. Siegel und verwitwete Rais verkauft.

Schatz wurde im Gewerberegister als Gastwirt und Fuhrmann geführt. Er hatte
mehrere Pferdefuhrwerke zum Transport des Lehmes aus den Gräbener Lehmgruben
in die Alpirsbacher Falzziegelei im Einsatz.

Im Jahre 1901 heiratete der aus dem Oberamt Ellwangen stammende Xaver Distel die
Tochter Karoline aus der „Sonne“ und beide übernahmen im selben Jahr das gesamte
Anwesen.

Aus der Ehe stammten 5 Kinder, 3 Söhne und 2 Töchter. Die Söhne Xaver und Emil
wanderten in den zwanziger Jahren nach Amerika aus, wie dies in der damaligen Zeit in
sehr vielen Familien üblich war. Die beiden Töchter, Anna und Paula verheirateten sich
am Ort und Sohn Erwin war als Nachfolger für die „Sonne“ vorgesehen.

1928 wurde von dem bestehenden Gebäude der Wirtschafts- und Wohnteil abgerissen
und vollkommen neu aufgebaut, dabei wurde der Gastraum um einen zusätzlichen Saal
für Veranstaltungen jeglicher Art erweitert. Neben Hochzeiten, Fastnacht etc. wurde bei
der jährlichen Kirbe auch stets ein Preiskegeln auf der freistehenden Kegelbahn
durchgeführt. In diesem Schuppen befand sich auch die Moste, welche von den
Aischfeldern mit benutzt wurde, um aus ihrem Obst den Most zu machen, der zur
damaligen Zeit das Hauptgetränk in jedem Haushalt war.

1932 verheiratete sich Sohn Erwin mit der aus dem badischen Kollnau stammenden
Theresia geb. Schreiber und übernahm gleichzeitig die Gastwirtschaft samt Steinbruch
und Grundstücke.

Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges und der damit verbundenen Einberufung des
Ehemanns und Vaters musste die Gast- und Landwirtschaft von Theresia und ihren
beiden Kindern, Gertrud und Erwin sowie den Schwiegereltern umgetrieben werden.
Der Steinbruchbetrieb musste aus den selben Gründen eingestellt werden.

Nach der Währungsreform und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung
Anfang der 50er Jahre belebte der aufkommende Fremdenverkehr die Gastronomie, so
dass nach internen Umbauten 18 Gästebetten im Hause belegt werden konnten. Da
außerdem in Aischfeld und anderen Nachbarorten zusätzliche Privatbetten angemietet
waren, konnten in der Hauptsaison bis zu 45 Personen in Vollpension versorgt werden.
Die Gäste kamen aus allen westlichen Bundesländern, insbesondere durch
Firmenverträge wie Siemens u.a.

1961 übergaben Erwin und Theresia, wie sie von ihren Gästen nur genannt wurde, die
„Sonne“ an die Tochter Gertrud mit Ehemann Hans Schmider, welche sofort mit den
dringenden Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen begannen.

Der große Wurf war dann der lang geplante Anbau mit Einweihung im November 1978.
Es konnten nun im Hause 45 Betten mit modernstem Komfort angeboten werden und
der großzügig gestaltete Gastraum lud geradezu zum Festen und Verweilen ein.

Die weiter ansteigende Akzeptanz erforderte auch eine Erhöhung des
Mitarbeiterstammes und die moderne Ausrüstung mit Computer für die anfallenden
Arbeiten im Büro.

Leider machte eine plötzlich auftretende Krankheit von Hans Schmider den vorzeitigen
Generationswechsel erforderlich, so daß Tochter Christina, Restaurantfachfrau und
Harald Eßer, Koch mit Wirkung zum 1. Januar 1989 das gesamte „Sonne - Anwesen“
übernahmen.

Nächster Höhepunkt in der Geschichte war das „100-jährige Geschäftsjubiläum“ im
Oktober 1992 zusammen mit der Alpirsbacher Klosterbrauerei, denn seit 1892 war die
„Sonne“ Kunde des Alpirsbacher Bieres, wahrlich ein Anlaß dieses Jubiläum gebührend
mit sehr vielen treuen Gästen und einem schönen Programm im großen Festzelt zu
feiern.

Weitere Jahre der Expansion folgten diesem Ereignis, herausragend war der Ausbau
des sogenannten „Theresien-Stüble´s“ 2001, im Andenken an die allseits beliebte
Sonnenwirtin „Therese“.

Nach familiären Schwierigkeiten wurde die „Sonne“ für drei Jahre verpachtet. Vom
November 2005 bis zum Juli 2006 blieb der Gasthof geschlossen. Langjährige
Stammgäste freuten sich über die  Wiedereröffnung am 17. Juli 2006. Die „alte“
Sonnenwirtin Christina Männle, geb. Schmider mit ihrem Ehemann Andreas Männle
führen die Sonne in bewährter Weise weiter. Es kocht der Chef!

Im laufe der vergangenen Jahre wurde das Restaurant, die Zimmer und die
Gartenterasse sowie der Spielsplatz ausgebaut und modernisiert.
Die "Sonne" um 1912
Der Familienbetrieb von links nach rechts:
Trudel Schmider, Anja Esser, Theresa Männle, Mathias Esser, Christina Männle und Andy Männle